Rituale in der Begleitung

Ritual: Schweres und Leichtes

In einem der vergangen Kurse haben sich die teilnehmenden Paare einen positiven Ausblick bzw. einen Impuls gewünscht. „Positives Gefühl", das ist für jeden und jede etwas anderes. Die einen wünschen sich Leichtigkeit, die anderen Vertrauen oder Hoffnung. Geben kann ich das nicht, aber ein Ritual hilft vielleicht dabei, diesem gewünschten Gefühl etwas näher zu kommen und es sich ganz bewusst zu machen. Wenn wir in der Trauer sind, fühlt sich manchmal alles schlecht an und es gibt scheinbar nichts Gutes.

Aber wenn wir die Gefühle ein bisschen „aufdröseln", merken wir, dass es gar nicht unbedingt darum geht, dass „alles gut ist", sondern dass wir uns z.B. wünschen, dass die Schuldgefühle weniger sind und dafür mehr Leichtigkeit im Alltag da ist, oder wir die „Angst, dass es nie wieder gut wird", loslassen möchten und uns Vertrauen in den Körper wünschen. Und je kleiner und konkreter das Ziel, beziehungsweise das Gefühl ist, das wir loswerden wollen und das wir stattdessen haben möchten desto eher gelingt es uns, davon auch etwas in den Alltag mitzunehmen.

 

Zum Ende des Kurses haben die Eltern einen Stein abgelegt. Hier dürfen sie den Stein in die Hand nehmen, ihn fühlen, in seiner Schwere und in seiner Individualität auch, benennen, was schwer ist und diese Empfindung dann ablegen und hier im Raum lassen. Für das erwünschte Gefühl haben sie eine Feder genommen, die auch zuhause immer wieder an das „gute Gefühl" erinnern darf.